Wie ich selbstständig wurde

Eigentlich bin ich weder besonders risikofreudig noch spontan. Und so lag mir damals vor bald 20 Jahren auch der Gedanke fern, eine eigene Firma zu gründen. Doch dann wurde meine Stelle als Beraterin in der Zürcher Werbeagentur OgilvyOne wegorganisiert. Ich erhielt zwar ein toll klingendes Angebot. Hätte mehr Verantwortung übernehmen dürfen - aber auch mehr Einsatz leisten müssen, was ich aus Gründen der Work-Life-Balance und des langen Arbeitsweges nicht wollte. Also hielt ich nach Alternativen Ausschau. In der Abwärtsspirale von 2001 kürzten jedoch viele Unternehmen ihre Werbebudgets. Entsprechend präsentierte sich der Stellenmarkt. Da beschloss ich kurzerhand, mich selbstständig zu machen. Das war mein Glück.

Endlich meine eigene Chefin

Mit meinem frisch erworbenen PowerBook und einem Berg Bücher ausgerüstet, bezog ich am 1. April 2002 als Untermieterin einer kleinen Werbeagentur ein schmuckes Büro in Basel an der Greifengasse direkt am Rhein. Nach 15-jährigem Berufsleben war ich endlich meine eigene Chefin! Etwas mulmig war mir dabei schon zumute. Ob es eine gute Idee war, mich selbstständig zu machen? Die Antwort kam im wahrsten Sinne des Wortes postwendend - noch heute bringe ich für den Schweizer Logistikkonzern Botschaften auf den Punkt. 

Vom Beraten zum Texten

Ursprünglich wollte ich vor allem beratend und redaktionell tätig sein. Mein Auftragsbuch füllte sich jedoch mehr und mehr mit Textjobs. Also ergänzte ich mein Wissen in Marketing, Werbung und Betriebswirtschaft mit Texter-Know-how. Dazu las ich viel. Und schrieb ... Bis heute hat sich an diesem Setup kaum etwas geändert. Ausser dem Standort, dem Firmennamen und der schönen Tatsache, dass ich mein Wissen regelmässig weitergeben darf. Und der Ursache meines Bauchwehs: Nicht, ob ich Aufträge erhalte, sondern, wie ich alle zeitgerecht erfüllen kann, ist heute meine grösste Sorge.